Wie lebt der Biber

Was machen Biber

Der Biber ist ein Familientier. Er lebt in einer Gemeinschaft aus mehreren Generationen, in der eine Rangordnung herrscht. Die Familiengemeinschaft besteht meist aus 4 bis 6 Familienmitgliedern, wobei das Elternpaar monogam ist. Fremden Bibern im Revier wird grundsätzlich feindlich begegnet, der Eindringling aggressiv aus dem Revier vertrieben. Das Revier kann je nach Nahrungsangebot einen Gewässerabschnitt von 0,5 km bei optimalen Bedingungen bis 6 km Länge bei schlechtem Nahrungsangebot umfassen. Entlang der Rur sind die meisten Reviere ca. 1,5 km bis 2 km voneinander entfernt.

Jungbiber im Bau
Jungbiber im Bau (Foto: G. Schwab)

Zu sehen bekommt man den Biber allenfalls in der Dämmerung, da er am Tage in seinem Bau schläft. Wenn er dann bei Nacht aktiv wird, wird deutlich, dass der Biber ein ausgezeichneter Schwimmer ist, der bei Gefahr schnell abtaucht. An Land ist er eher behäbig.
Die Wohnung des Bibers kann sehr unterschiedlich sein. Wenn der Biber eine steile Uferböschung vorfindet, gräbt er dort einen Erdbau. Gelegentlich findet man in unserer Region den so genannten Mittelbau. Dabei überdacht der Biber seinen im Erdreich liegenden Wohnkessel mit einer Schicht aus Ästen. Die wohl imposanteste Bauform der Biberbehausung ist die Burg. Diese steht immer frei und ist aus Ästen und Erde kunstvoll gebaut. Der Biber baut jedoch nur dann eine Burg, wenn keine geeigneten Uferböschungen für einen Erdbau zur Verfügung stehen.

Das Biberjahr

Wenn andere Tiere noch fest in ihrem Winterschlaf stecken, beginnt für den Biber die Paarungszeit. Schon Ende Dezember finden erste Paarungen statt, gegen Mitte März ist die Paarungszeit vorbei. Eisfreie Gewässer im Winter wirken dabei stimulierend auf das Bibermännchen, welches dann das schwimmende Weibchen seitlich umklammert, so dass es zur Paarung kommt.

Winter im Biberrevier
Der Winter - Paarungszeit der Biber

Nach einer Tragzeit von gut 105 Tagen bringt das Weibchen zwischen April und Juni meist ein bis vier Jungtiere zur Welt. Die Jungen kommen sehend und behaart zur Welt. Sie wiegen bei der Geburt ca. 600 g und sind um die 35 cm groß. Die Jungen werden in den ersten Lebenstagen ausschließlich mit der stark eiweiß- und fetthaltigen Milch der Bibermutter ernährt. Dadurch können sie in den acht Wochen, in denen sie gesäugt werden, schnell wachsen, wobei die jungen Biber schon ab der zweiten Lebenswoche an Pflanzen knabbern. Ab der dritten Lebenswoche fressen sie Kräuter und verschiedene Blätter, die ihnen dann schon als Hauptnahrung dienen. Erst mit vier bis fünf Wochen verlassen die Jungen erstmals den Bau und versuchen bereits zu tauchen, doch dafür sind sie noch zu leicht. Erst nach gut 60 Tagen können die kleinen Biber dann so gut tauchen wie ihre Eltern.

An der Erziehung der Jungbiber ist die gesamte Familie beteiligt, also die Elterntiere und die älteren Geschwister. Besonders die Eltern-Kind-Beziehung ist in der Biberfamilie sehr stark ausgeprägt. Die Eltern lassen ihre Jungen in den ersten Lebensmonaten nicht aus den Augen und bringen sie sogar zurück in den Bau.

Nahrung

Der Biber ist ein reiner Vegetarier, bei der Wahl seiner pflanzlichen Nahrung jedoch flexibel. So wurde bereits nachgewiesen, dass die Biber der Elbe bis zu 150 Kräuter und 63 Gehölzarten nutzen. Was letztendlich im Magen des Bibers landet, hängt von der Jahreszeit ab. Im Sommer frisst der Biber größtenteils krautige Pflanzen sowie Wasserpflanzen, von denen er am liebsten die Rhizome verspeist. Da ein Biber mit gut 1000 Kalorien pro Tag eine Menge an Pflanzenmaterial zu sich nehmen muss, verbringt er einen Großteil seiner Aktivität mit Fressen.

Vom Biber geschälte Birke
Biber fressen nur Pflanzen, z.B. Baumrinde

Gerade weil der Biber häufiger seine Baue in der Nähe von Äckern anlegt, frisst er angebaute Feldfrüchte wie Mais, Rüben oder Raps. Im Spätsommer bereichert er seinen Speiseplan durch Fallobst.

"Hallo ich bin Bobo, einer der 400 Biber, die in der Nordeifel leben. Auf dieser Seite könnt Ihr alles über meine Freunde und mich erfahren. Und wenn Ihr Fragen habt, schickt einfach eine mail an: Biberbobo"

Ein Projekt der Biologischen Station Düren, gefördert durch: